Abo 12 »Neue Partituren«

Wien

Eine Entdeckungsreise zu neuen Klängen: Der Zyklus präsentiert groß angelegte Werke von Eötvös, Haas & Pintscher und stellt mit »Denis & Katya« ein Social-Media-Drama von Philip Venables vor.

Marʼeh – hebräisch für »Antlitz, Zeichen« – bedeutet ebenso »etwas Wunderbares, das plötzlich auftaucht«. Der Titel, den Matthias Pintscher seinem Violinkonzert gab, das in filigranen Tönen die Virtuosität nach Innen kehrt, ist auch Plädoyer, sich auf Entdeckungsreisen zu begeben: die Chance zu ergreifen, sich von Zeitgenossen anregen, musikalisch beflügeln zu lassen.

Péter Eötvös, dessen Opera Ballad Sleepless 2022 von der Zeitschrift Opernwelt zur Uraufführung des Jahres gewählt wurde, ist im Zyklus mit seinem neuen Harfenkonzert sowie mit Reading Malevich vertreten, Georg Friedrich Haas, ebenso gefeiert und zuletzt Residenzkomponist in Grafenegg, mit seinem Violinkonzert Nr. 2. Wenig bekannt ist dagegen noch (!) ein in Berlin lebender britischer Senkrechtstarter: 2016 debütierte Philip Venables am Royal Opera House Covent Garden mit 4.48 Psychosis. In Wien stellt er sich mit der Multimedia- Oper Denis & Katya vor, »einem intimen, eindringlichen Triumph« (New York Times).