Abo 13 »Genieblitze«

Wien

Gustav Mahler kontra Lili Boulanger: Tragende Säulen der Musikliteratur paart der aktuelle Zyklus mit weit unterschätzten Perlen, die völlig zu Unrecht nur selten im Konzertsaal zu erleben sind.

Phantasie beflügelt, und wenn ein Genieblitz einschlägt, entsteht Großes, oft auch musikarchitektonisch Großdimensioniertes: Im aktuellen Zyklus steht die Wagner- Symphonie (Nr. 3, in der Anton Bruckner »ins Herz gewachsenen« 3. Fassung von 1889) Geniestreichen von Gustav Mahler gegenüber, dessen Auferstehungs-Symphonie und seiner visionären Nr. 9. Mahler selbst brachte als Dirigent in Wien auch eine bis heute oft unterschätzte Komposition zur Erstaufführung: Antonín Dvořáks Spätwerk Die Waldtaube, eine symphonische Dichtung nach einer Ballade Karl Jaromír Erbens.

Francesco Geminianis Concerto grosso La Follia, einer genialen Bearbeitung nach Arcangelo Corelli, widmet sich der Zyklus ebenso wie Richard WagnersSiegfried- Idyll , das ein Geschenk an seine Gattin Cosima darstellte. Zu einer der größten Hoffnungen der französischen Komponist: innenszene zu Beginn des 20. Jahr - hunderts zählte Lili Boulanger; umso tragischer ihr Tod im März 1918 mit nur 24 Jahren. D’un soir triste entstand wenige Wochen vor ihrem Ableben.